Vogel der Woche: #046 - Die Spamsel

13. Mai 2024

Heute: Die Spamsel. Turbidus potentius.

Wenn die Mailbox dreimal schreit, und es steht jedesmal das selbe da – zum Beispiel „Bitcoin Bitcoin Reite auf der Bitcoin“, oder „Diese dicke Pille fuer die dicke Hose“ – dann kannst Du dir sicher sein, dass sich in deinem virtuellen Briefkasten eine Spamsel ihr Nest gebaut hat. Spamseln sind sehr repetetive, manchmal auch poetische Vögel – meist deutlich repetetiver als Rapper und deutlich poetischer als Poetry Slammer. Ihre Gesangsmotive neigen von Rührseligkeiten der Sorte „weiblicher grüner Pitbullrüde ohne dicke Zehen braucht Deine Hilfe um an 1 Million Dollar Erbschaft zu kommen“ bis zu phantastischen Erektionsszenarien, deren Umsetzung uns alle sofort aus der Klimakatastrophen-Zone herausheben würde, weil wir damit ganze Kontinente auf pneumatischen Pfählen nach dem Vorbild von Venedig errichten könnten.

Spamseln sind phantastische Vögel mit phantastischen Lösungen für phantastische Probleme. Und ich glaube, sie lösen sogar Probleme – wenn auch nicht auf die Weise wie Du, geplagter Besitzer einer von Spamseln bebrüteten elektronischen Postschachtel, Dir das vorstellst. Für ihre Besitzer erzeugen Spamseln nämlich eine unglaubliche Menge heißer Luft, wie sie entsteht, wenn Elektronen und andere atomare Bestandteile sehr emsig ihre Hüllen wechseln oder auseinanderfallen. Diese viele heiße Luft befüllt den Zeppelin des Spamsel-Besitzers und lässt diesen ganz relaxed über allen Wolken schweben. – Für den Email-Rezipienten bleibt nur die Erkenntnis, dass bereits Shakespeare mit Spamseln konfrontiert gewesen sein muss, ansonsten er gar nicht auf die Idee gekommen sein würde, ein Stück wie „Viel Lärm um nichts“ zu schreiben.

Text hikE 27.9.2018
Audio freie-radios.net/91567
Sprecher Caspar
Upload 18.10.2018 als #256
Repetetiv, informativ, phantastisch…


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HikE Worth
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Caspar A.
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Vogel der Woche: #045 - Der Schmalzmilan

6. Mai 2024

Heute: Der Schmalzmilan und der Brotmilan. Milvus milva & Milvus panus.

Der Schmalzmilan (Bild), ein ölig glänzen­der Geselle mit ebensolcher Tolle, lebt en­demisch im Schmalzwald und ist vom Verhalten eher uninteressant – wäre da nicht seine Hybridisierung mit dem Brotmilan.

Direkt an den eigentlichen Schmalzwald schließt nämlich dessen Verbreitungsgebiet an, der Trockenbrotrasen, der ebenfalls noch zum Schmalzwald gezählt wird. Der Schmalzmilan ernährt sich wie seine engen Verwandten von Aufschnitt, Wurstpellen, Aas und kleineren Beutetieren, während der Brotmilan mehr vegetarisch lebt. Dadurch wird Nahrungskonkurrenz vermie­den, und die beiden etwa gleich großen und gleich starken Vögel können sich prima leiden.

Mischlinge zwischen Schmalz­- und Brotmi­lan nennt man je nach Abstammung

  •  Schmalzbrotmilan, Brotschmalzmilan (aufgrund einer bescheuerten Regel wird bei Hybridisierungen das Männchen immer zuerst genannt),
  • Schmalzbrotschmalzmilan (Männchen war Mischling), Brotschmalzbrotmilan,
  • Brotbrotschmalzmilan (Weibchen war Mischling), Schmalzschmalzbrotmilan usw.

Bei zwei Mischlingen wird es erst richtig kompliziert! (Schmalzbrotschmalzbrotmilan, Brotschmalzschmalzbrotmilan, Brotbrotmarmeladenbrotmilan…)

Mittlerweile laufen die Forschungen über die Hybridisierung auf vollen Touren –­ das Forschungsinstitut M.I.L.A.N.(„Milanhybridisierung In Langzeitforschung Auswertbarer Neben­zucht­erzeugnisse“) e.V. Schmalz­wald und Umgebung zeichnet verantwortlich für ausgedehnte Zuchtversuche.

Gesponsort wird das Institut von Aurora, Siebenkorn und der Bäckerei­-Innung Hoch­schmalzwald, die inzwischen auch eine Tochterfirma gegründet hat, deren aus­schließlicher Sinn es ist, Milane im Brotteig vermarktungsfähig zu machen.


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HikE Worth
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Vogel der Woche: #044 - Der GAU-Papagei

29. April 2024

Heute: Der GAU-Papagei. Psittacus tschernobis.

GAU-Papageien

Die Ornithologen achteten zwar seit 1987 vermehrt auf ungewöhnliche Vögel, trotzdem wurden die ersten echten GAU-Papageien erst Anfang 2003 in einem Altenheim auf einer Stange hockend entdeckt. Aufgrund ihrer pilzwolkenartigen Kopfbefiederung nennt man sie auch GAU-Pfau.

Beim Balzen stellen sie ihren abgestutzten Schwanz nach oben und machen einen schönen Buckel, so dass sie eine geringfügige Ähnlichkeit mit einem explodierenden Atomkraftwerk bekommen.

Man kennt bisher nur diese zwei GAU-Papageien, und der Besitzer, ein pensionierter Vogelzüchter, erinnert sich, dass er die beiden Tiere aus eigener Graupapageien-Nachzucht hat. Geboren wurden sie 1987 in einer Außenvoliere in Bochum.

Selbst gezüchtet haben die Papageien bisher nicht, aber auch dafür weiß der Alte eine Erklärung: „Sind halt zwei Männchen.“

 


Beteiligt:

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CoRo
Sprecherin

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Vogel der Woche: #043 - Das Raphuhn

22. April 2024

Heute: Das Raphuhn. Perdix perversix.

Das Raphuhn (auch: Rauhbeinhuhn) ist ein ausgesprochener Bodenvogel, und das hat mehrere gute Gründe: erstens kann er dann nicht so tief fallen, wenn er mal im Eifer des Gefechts daneben tritt, und zweitens könnte das Rappen auf erhöhten Plätzen ein Abbrechen derselben verursachen. Regelmäßiges Stampfen tut keiner Brücke und keinem Ast gut.

Ansonsten versteht sich das Raphuhn verdammt gut mit Spechten (und ist somit wohl der einzige Vogel, der sich mit Spechten gut versteht).


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Gregor Börner
Sprecher

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Vogel der Woche: #042 - Der Sprechfehlerfasan

15. April 2024

Heute: Der Sprechfehlerfasan. Phasianus freudianus.

Diese Vogelart ist mittlerweile ausgestorben. Aber hören wir uns doch selber an, warum.

„Killeriköck – äh – nee. Köckerillich? Kröchzikäck? Hmm. Gurrediruck! Nee auch nich.

Dirudilöö! Holidirührei! – Hmm. Ähmm.

Wachtel meiner Alpschäume ich verhöre dir! – Komisch, sie guckt nich mal. – Eierlei, nur du und ich und ein Netz für den … Tisch? – Hömm, auch falsch. – Kwäk Kwäk schnell wääck! – kalte Schulter. Hmmm. Irgendwas mach ich falsch. Räusper. – Kurrediguck, O Fasanin, kalt wie aus dem Kühlabteil! Dein gerupfter Pöter weckt in mir Geklöter! – warum hackt die mich jetzt AUA?! AUA! AUA! – Eben auf den Baum flüchten, Höhmmmmmm. Kickereidie, ich fas an die – scheiße, direkt über mir sitzt auch noch eine – mit viel spitzerem Schnabel AUA! AUA! AUA! – Krächzedilock! – Auch nich? – Verdammich, ich hab meinen artgerechten Balzgesang vergessen!“


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HikE Worth
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Vogel der Woche: #041 - Der Kauzige Steinmeier

8. April 2024

Heute: Der Kauzige Steinmeier. Uuuhu barbituratus.

[Käuzchen­-Ruf]

Obwohl der kauzige Geselle mittlerweile in deutschen Gefilden etwas bekannter ge­worden ist, traut er sich selbst noch nicht richtig über den Weg.

War er doch vor einigen Jahren noch so weit im Hintergrund des ewigen Dschungels von Politanien zu Hause, und sein Wir­kungskreis so geheim, dass er – befragt man ihn heute – selbst nichts davon wuss­te, so trifft man ihn nun verstärkt auf Lichtungen, Plätzen und in Messehallen an, um seinem Balzverhalten in aller Öffent­lichkeit beiwohnen zu können.

Zu diesem Schritt drängten ihn vor allem seine immer weniger werdenden Artgenos­sen, da seine mehr oder weniger fruchtbare vierjährige Partnerschaft mit der märki­schen Uckerglucke nun zu einem mehr oder weniger planmäßigen Ende gekom­men ist.

Regelrecht aufgestachelt von seinen dezimierten Artgenossen, zeigt er nun allen mit mehr oder weniger stolzgeschwellter Brust, dass er, der kauzige Geheimdiplo­mat, ein wahrer Anführer sein soll, ein motivierendes, Begeisterungsstürme auslö­sendes Alpha­-Tier nicht nur seiner Art, sondern seiner gesamten Gattung, wie zumindest seine Beta­-Artgenossen ihm immer wieder eindringlich nahelegen.

Niederlegen möchte er sich dagegen am liebsten selbst, und zwar im ehemaligen Nest des großen Geerd­-Falken, so wie er stets mehr oder eher weniger versucht, sein Territorial-­, Balz-­ oder Ernährungsverhalten an dem des Geerd-­Falken zu orientieren, hielt sich dieser doch in ferner Vergan­genheit – vor allem mit dem Zweck, sein schillerndes Gefieder besser zur Geltung zu bringen – eine graumäusige Entourage, in der auch der kauzige Steinmeier nicht weiter auffiel.

Tat er zu dieser Zeit nichts anderes, als das Gewölle seines Herrn nach verwertbarem zu durchkämmen, so wird ihm heute nach­ gesagt, dass er sogar gelegentlich nach einer Flasche Bier, einem Schnitzel oder einer dicken Zigarre ruft.

In dieser Konsequenz zieht er sich die großen Schuhe des Kämpfers, Anführer und Motivators an, wohl im tiefsten Inneren längst wissend, dass die Natur ihm doch eine ganz andere Rolle zugedacht hat und er niemals der Nestfolger des großen Geerd­-Falken werden kann, was ihn auch vor der ernüchternden Erkenntnis bewah­ren wird, dass sowohl das Nest wie auch die Großspuren seines Möchtegern­-Vor­gängers ohnehin eine Spur zu groß für ihn waren, sind und bleiben werden.

Da die ornithologische Fachwelt erst seit vergleichsweise kurzer Zeit Interesse am kauzigen Steinmeier gefunden hat, bleibt – neben den erstaunlichen bereits gewonne­nen Erkenntnissen – freilich noch vieles aus dem Leben des kauzigen Waldbewohners aus der zweiten Reihe im Dunklen, wo es vielleicht auch besser liegenbleiben sollte. Umso mehr freut es uns, dass wir hier und heute die Chance haben, an einer ornitho­logischen Expedition zur Erforschung des kauzigen Steinmeiers quasi live teilnehmen zu können.

Zu diesem Zwecke schalten wir direkt zu unserem Kollegen Frank­-Walter Auerberg in die Leine-­Auen rund um den Hannove­raner Maschsee, wo im tiefen Schilfdickicht der kauzige Steinmeier vermutet wird.

[Expeditionsgeräusche]

Ja, Hallo ins Studio, hier ist Frank­-Walter Auerberg auf der Suche nach dem kauzigen Steinmeier. Schallte hier noch vor einiger Zeit das dominante „Ha Ha Ha“ des Geerdfalken durchs Gehölz, so habe ich heute den Eindruck, dass die Expedition, je tiefer sie in die Wildnis vordringt, immer ruhiger und gespannter wird, was die magischen Fähigkeiten des Steinmeiers als Motivator, Aufrüttler und Anführer betrifft.

[Käuzchen]

Jetzt haben wir zum ersten Mal seinen Ruf vernommen

[Käuzchen]

Man sagt, dass man, je näher man seinem Standort kommt [Käuzchen] und je öfter man seinen Ruf hört [Käuzchen] immer stärker seinem animalischen Zauber verfällt [Käuzchen] Demnach müssten wir hier in [Käuzchen] den Leineauen ziemlich nahe dran sein [Käuzchen], und es scheint, dass sein Zauber zu wirken beginnt [Käuzchen]. Ich für meinen Teil fühle mich auf jeden Fall ziemlich mitgerissen, ob ich will oder nicht [Gähnen, Käuzchen], und weiß genau, das uns das alles….

[Gähnen, schnarchen, … ]

Ja, vielen Dank an unseren Reporter Frank­-Walter Auerberg, der in den Hannoveraner Leine­-Auen wohl voll in den Bann der magi­schen Wirkung des kauzigen Steinmeiers geraten ist.

Uns hier im Studio bleibt angesichts dieser wissenschaftlichen Glanzleistung wohl nur die aus tiefstem Herzen ehrlich gemeinte Erkenntnis, dass der Steinmeier, dieses wohl kauzigste Exemplar unserer heimi­schen Vogelwelt immerhin eine Chance verdient haben soll [Gähnen, Käuzchen], schließlich ist seine magischen Wirkung auch hier im Studio nicht von der Hand zu…..

[Gähnen, schnarchen, … ]


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Raspelii
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HikE Worth
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Vogel der Woche: #040 - Der Pucki

1. April 2024

Heute: Der Pucki. Pucki pucki.

Der Pucki ist der Hund, nach dem der Internationale Puckitag am 4. April benannt ist. Genuin ist er ein Zwergrehpinscher der 1977er QUALity Zucht Serie, also aus Zeiten, wo Zwergrehpinscher noch wirklich so klein sein durften. Heute müssen wie sie alles aus Amerika kommende, mindestens doppelt so viel wiegen, aber damals waren 1.700 (oder 1.800) Gramm Zwerg-Hund in der Zuchtreihe der Pinscher, zu denen unter anderem auch der stolze Dobermann gezählt wird, noch erlaubt.

Der Pucki zeichnet sich durch mehrere eingebaute Heisenberg’sche Unschärfen aus, in dem Moment wo man ihn auf die Waage stellt, sieht man entweder die Zeit in der der Hund 1.700 oder 1.800 Gramm wiegt, oder man sieht das Gewicht, aber nie beides gleichzeitig. Die Heisenberg’sche Unschärfe ist somit in Wirklichkeit ein matrizenmechanischer Tremor.

Die zweite Heisenberg’sche Unschärfe ist vielleicht eher unter dem Schrödingers-Katze-im-Karton-Phänomen zu beschreiben, der Pucki ist nämlich gleichzeitig nicht nur ein Zwergrehpinscher, sondern auch ein Vogel, der Puckivogel, was erklärt, wieso er in beiden Büchern unter dem selben Gattungs- und Artnamen auftaucht.

Versucht aber bitte nicht, beide Bücher nebeneinander zu legen und das jeweilige Kapitel aufzuschlagen, das würde die Quantenphysik sofort implodieren lassen, was dann wohl bedeutet, dass die Erde futsch ist, und wir haben vielleicht noch 0,25 Sekunden um von Bord zu gehen (und nächste Frage: wohin?…)!

Da der Autor weiß, was nun als nächstes passieren wird (zwei nebeneinander aufgeschlagene Bücher…), wurde aber eine Notbremse eingebaut. Um den sofortigen Kollaps der bekannten Welt zu vermeiden, wird hier nur der entschärfte Singulärpucki beschrieben, welcher am 4.4.77 geboren wurde und längst in die Schrödinger’sche Kiste eingegangen ist. Die Veröffentlichung des Generalpucki an dieser Stelle wird einer Zeit vorbehalten sein, in der irgend ein beliebiger grenzdebiler Polit-Sprallo der heutigen Bauserie mit zu viel Hoden im Kopf seinen Fettfinger auf den Atomraketenknopf legt und den runterdrückt. (Hoden im Kopf ist übrigens eine Unisex-Krankheit, auch als cis-Frauen gendernde Politsprallos sind daher ausdrücklich mit in die Diagnose einbezogen.)


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HikE Worth
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Gregor Börner
Sprecher

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Vogel der Woche: #039 - Der Ohrentaucher

23. März 2024

Heute: Der Ohrentaucher. Podiceps charlesi.

Dieses wunderschöne Tier kennt man bisher nur von einem Foto, das auf einer Exkursion mit Englands Kronprinzen durch ein besonders schützenswertes Sumpfgebiet gemacht wurde.

Über die Lebensweise weiß man überhaupt nichts.

Der Kronprinz* soll sich peinlich berührt abgewendet haben, als er auf die Ähnlichkeit angesprochen wurde.

* (heute isser natürlich König)


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Timmey H. N.
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Vogel der Woche: #038 - Die Haufenlerche

18. März 2024

Heute: Die Haufenlerche. Galerida klumpatscha.

Neigt zu Agglomeration. Auch beim Fliegen. Andere Lerchen lassen Platz beim Lerchenflug. Viel Platz. Manchmal eine Lerche auf 10 Quadratkilometer. Durchaus hübsch und gemütlich. Lässt Zeit zur Beobachtung, beim Vogelzählen machste einen Strich in deine Twitcher-Liste, Lerche im Singflug überhin. Okay. Der Zettel reicht viele Tage lang aus.

Du brauchst maximal einen Viertel Bleistift pro Saison. Alles Tranquilo. Schönes Naturerlebnis. Hermann Löns Feeling und so.

Ganz anders hingegen die Haufenlerchen. Die steigen als kreischender Zwitscherball, bestehend aus mehreren hundert Individuen, in die Lüfte. Und das ist, liebe Zuhörende, fundamental beunruhigend mit anzusehen, und macht, dass einsame Heidedichter und -ornithologen sich stantepede in ärztliche Obhut begeben, um das Bild in ihren Köpfen wieder wegmachen zu lassen.


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HikE Worth
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Vogel der Woche: #037 - Die Sturzmöwe

11. März 2024

Heute: Die gemeine Sturzmöwe. Larus newtoni.

Wenn mit lautem Grölen etwas aus dem Azur kippt und Dich auf den Kopf pickt, bist Du vielleicht gerade ein Opfer der Gemeinen Sturzmöwe geworden. Dieses Tier belästigte bereits Persönlichkeiten wie Sir Isaac Newton dermaßen, dass diese sich darüber zu ihren coolsten wissenschaftlichen Arbeiten inspiriert sahen. Im Falle Newtons brauche ich nicht besonders den Weltrang zu betonen, den seine Beschreibung der Schwerkraft bedeutet. Allerdings ist die Geschichte mit dem Apfelbaum als Ruheort und dem Apfel als Ruhestörer ziemlich – ja – äh – aus der Luft gegriffen. Quasi.

In Wirklichkeit ging das etwas prosaischer ab und dem Herrn Newton seine Fontanelle wurde von unserem rabiaten Sturzflieger gepickt. Und der Apfelbaum war eine Pappel.

Ansonsten ist der Plot korrekt wiedergegeben, so dass es als bewiesen gelten darf, dass die Schwerkraft entdeckt ist.

Viele vermeintliche Seeschwalben-Angriffe gehen auf das Konto dieses reaktionsfreudigen lebenden Geschosses, diese Verwechslung wird durch die relative Kleinheit der Sturzmöwe begünstigt und durch das irre Tempo, mit dem die Angriffe stattfinden.

(Fun Fact: Dieser Vogel wurde 2018 bei Radio T gesichtet.)


Beteiligt:

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HikE Worth
Text, Bild, Sprechix

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