Vogel der Woche: #009 - Der Drei-Ehen-Specht

28. August 2023

Heute: Der Drei-Ehen-Specht. Picoides trimarriata.

Dreiehenspecht

Der Dreiehenspecht

Dieser schnuckelige Geselle heiratet bei jedem Anlegen des Hochzeitskleides, welches bei Vögeln auch das Prachtkleid genannt wird, auf’s Neue.

Wenn mensch nun Adam Riese bemüht, welcher bekanntlich der Mathematik eine großartige Logik eingeblasen hat, und ein wenig sich mit den alljährlichen Mauser-Gewohnheiten des Flattervolkes auskennt, so bedeutet dies:

  •  dass ein Dreiehenspecht spätestens ab dem vierten Jahre seines Lebens entweder nie wieder mausert
  • oder aber das Ende seiner Kette erreicht hat.

Keiner weiß Näheres darüber, ob es zum Beispiel fünf- oder sechsjährige Drei-Ehen-Spechte gibt, denen das alles schnurz ist und die trotzdem ihre Federn wechseln, oder ob der Vogel sich ordentlich scheiden lässt, oder ob Drei-Ehen-Spechte drei Ehen parallel führen, oder oder oder…

Ornithologie ist schon ziemlich nice! Guten Morgen.


Beteiligt:

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HikE Worth
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Vogel der Woche: #008 - Die Elegans

21. August 2023

Heute: Die Elegans. Anser elegansa.

Die Elegans ist ein Vogel mit wunderschön geschwungenem Hals.

Nun könnte man laut aufrufen: „Ja, das ist ein Merkmal, fürwahr, welches sie unterscheidet von allem vorher dagewesenen! Nicht etwa, dass es Tanzballette gäbe wie Schwanensee, Lohengrin, und so, die ausdrücklich die Eleganz der Schwäne und ihrer Hälse betonen! Fürwahr, ein wunderschön geschwungener Hals – das ist mal wirklich ein würdiges Merkmal, um daran eine ganz neue Vogelart aufzuhängen, Respekt dem Forscher, der dies zu tun vermag!“

Sicher steckt ein Funke Wahrheit in dieser Kritik, aber ich war ja noch gar nicht fertig mit meiner Beschreibung. Bei Schwänen sind nämlich zum Beispiel die Füße vollkommen hässlich – und die Füße der Elegans sind total schön – da herrscht eine Ausgewogenheit zwischen Schwimmhaut und Zehenfächer, wundervoll geschwungene Gelenke, die Farbe von unbeschreiblichem pfingstrosenrosa, changierend ins pfirsich’ne. Und das ist wirklich ein Unterschied zum Schwanenfuß, der einfach nur aussieht wie ’ne verunglückte Taucherflosse.

Nicht umsonst besingt man beim Schwan immer nur seinen Hals und vielleicht noch die Flügel, ganz selten auch seine Brust.

Bei der Elegans gehört alles besungen, dieser Vogel sollte eigentlich jederzeit vollkommen frei in den Lüften schweben, weil man sonst so viel Schönes nicht sehen kann!

Der Bürzel der Elegans ist ein Gedicht aus Federn und Bürzeldrüse, flockigleicht und von unnachahmlicher Linienführung! Dagegen kann der Schwan mit seinem komischen Zipfelbürzel echt nur abstinken.

Und der Schnabel! Nicht so ein davorgehauener Knollenklumpen wie beim Schwan sondern eine kühne Komposition aus Horn und Lamellen zum Fressen, zart ansteigend bis zum Nasenloch, dann wipfelstürmend in den edlen Scheitel, dahinter ein Auge zum Verlieben schön!

Die Elegans, liebe Leute, DAS ist der Vogel der Vögel, die Gans der Gänse, der Gipfel der Schöpfung! Als Gott den Schwan schuf, hat sie nur für die Elegans geübt.

Nur die Stimme der Elegans ist ein etwas blöde klingendes Quaken. Man kann halt nicht alles haben – leider.


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Gregor Börner
Sprecher

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Vogel der Woche: #007 - Die A-Trappe

14. August 2023

Heute: Die A-Trappe. Otis arda.

Die A-Trappe gehört zum A-Team der Ornithologie, das ist so was ähnliches wie die Big Five der Safari, also besonders dicke Tiere die mann einfach unter großer Geldspende zwecks zum-Jagen-getragen-werden und Vermeidung jeglicher Eigengefährdung feige in einem Käfig umgenietet haben muss, um fortan auf den Fellen seiner „Big Five“ herumliegend als cooler Schwanz in der Begattungselite der Menschheit zu zählen.
Jeder Ornithologe, der sich fortpflanzen will, muss also quasi die A-Trappe einmal getwitcht haben, am besten überhin. Ansonsten reagieren die Ornithologinnen spröde auf das Geerpel des männlichen Birderliners.

Tya, was sind außer der A-Trappe die weiteren „big five“ oder besser gesagt das A-Team der Ornithosphäre?
Da wäre die A-Meise zu nennen. Ein kleiner, sehr kampflustiger Vogel, der Säure verspritzt, sobald er auch nur eines Fernglases angesichtig wird.

Desweiteren zu nennen ist der Schrotmilan. Wer den nicht gesehen hat, muss sich leider der Vollblindheit bezichtigen lassen oder auch des Objektivdeckels, vergessen auf dem Objektiv, durch das gerade der Blickkontakt zu besagtem Vogel herzustellen versucht wird. Da diese Bezichtigungen verdammt häufig auftauchen, sehen sich verdammt häufig Vogelologen in ihrer vögeligen Männlichkeit gekränkt.

Ein weiteres Mitglied des ornithomanischen A-Teams ist der Fluffelhäher, Garrulus fluffus. Keiner traut diesem Rabenvogel auch nur eine Spur von Ernsthaftigkeit zu, weil: einfach viel zu lustig sieht er mit seinem vielen Plüüsch-Plüüsch aus – aber ehe du dich versiehst, schlitzt seine locker gehaltene, messerscharfe Hinterkralle dein Spektiv auf wie der andalusische Hund einen Augapfel. Sehr gefährliches Tier, das.

Auch die Quergestreifte Muhaha gehört zum A-Team der Ornithomanie. Über diesen Vogel ist wenig bekannt, außer dass er im Januar 2010 zur Todesursache für 28 Mitglieder einer Twitcher-Expedition in den Brummswald bei Hackelbach wurde. Die hoffnungsvollen Nachwuchsforscher der aviären Gewohnheiten ließen sich durch eine Quergestreifte Muhaha auf einen Ast locken, welcher dummerweise über einem Steilhang sich befand und die Last von 2,1 Tonnen an seiner Spitze sich kumulierendem Ornithologengewicht nicht dauerhaft genug zu tragen vermochte, um sein Abbrechen zu unterlassen.

Und die A-Trappe? Die stellt die Spitze des A-Teams dar. Der Vogel, den man erobert haben muss mit dem Fernglas und der Twitcherliste. Der Vogel, der das Ziel der Ornithologenlaufbahn darstellt, ein Planet für sich, unendlich im Kosmos der Aves kreisend und doch niemals in seinem Wesen erwischt.
Die A-Trappe ist für den Ornithologen das, was für die Mystiker und Romantiker des frühen 20. Jahrhunderts dermaleinst die Blaue Blume war.

Wer die A-Trappe getwitcht hat, der kann sich wahrlich entspannt zurücklehnen und darauf verlassen, dass seine Gene weitergetragen werden.

Guten Morgen.


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HikE Worth
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Susanne S.
Sprecherin

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Vogel der Woche: #006 - Die Lachmöwe

7. August 2023

Heute: die Lachmöwe. Lachus hihihundus.

Die Variationsbreite des Gelächters der Echten Lachmöwe geht von einem schrillen Gekicher der weiblichen Jungtiere bis zum bassüberladenen „Ho Ho Ho“ der ganz alten Männchen. Die „Echte“ sieht der „normalen“ Lachmöwe (Larus ridibundus) in Körperhaltung und Gefieder ähnlich, besitzt aber wesentlich längere Mundspalten. Man sagt auch, sie grinse „bis über beide Ohren“.

Die „Echten“ haben sogar eine ureigene Krankheit: die Kichererbsenvergiftung mit Bauchfellzerrung und übermäßiger Gelächterproduktion, wissenschaftlich „Lachgasitis“. Sie ist hochgradig ansteckend und ruft bei Menschen und Tieren das Lachgasom hervor, welches zwar sehr quälend, aber nicht infektiös ist. Angesteckt werden kann man nur durch die Echte Lachmöwe.

Die beste Vorbeugungsmaßnahme ist deshalb, sich die Tiere vom Leibe zu halten. Die Ansteckung erfolgt über Ohren und Augen!

Ein etwas müde klingendes „heh heh“ ist das erste Anzeichen für eine Infektion. Inkubationszeit: zwei Sekunden. Ausbruch: radikal. Bleibende Schäden: bei rechtzeitiger ärztlicher Behandlung meistens keine. Dafür kann die Krankheit bis zu vier Jahren andauern.

Wegen der hohen Infektionsrate hat man nach einem katastrophal ausgegangenen Versuch davon abgesehen, die Echte Lachmöwe in öffentlichen und privaten Tiergärten zur Schau zu stellen, obwohl sie sehr interessante Verhaltensweisen zeigt.

Im Oktober 2016 präsentierte der neueröffnete Vogelpark Uckerswimpel die Volieren-Haltung von Echten Lachmöwen vor Publikum, mit dem Ergebnis, dass der Park wegen sofortiger Erkrankung sämtlicher Besucher_innen und des gesamten Personals vom Bundes-Katastrophenschutz schalldicht abgeriegelt und unter weiträumige Quarantäne gestellt wurde.

Selbst Telefonkästen und Mobilfunkmasten wurden umgesägt, da nur bekannt war, dass eine Infektion über die Ohren erfolgt. Die Carepakete und -Container, welche das Rote Kreuz per Hubschrauber über dem Park abwarf, verbesserten die Lage für die Eingeschlossenen erstmal nicht wirklich, da unter anderem viele Volieren zu Bruch gingen, aus denen eine Hundertschaft hellroter Aras, vierzehn Gänsesäger und 57 Dreistreifige Zirp-Salamander entwichen. Außerdem war das einzige Carepaket mit Ohrenstöpseln mitten im Flamingoteich gelandet und wurde dort von einem aggressiven Knüppelentenpärchen gegen seine Bergung verteidigt.

Nachdem Tage später ein Not-Mobilfunkmast aufgestellt war, der lediglich das Versenden von Textnachrichten erlaubte, gelang es den wenigen Eingeschlossenen, die den Abwurf der schweren Stahlkisten überlebt hatten und fit genug zum Denken waren, einige zielgerichtete Wünsche an die Helfer_innen abzuschicken, zum Beispiel Handyladegeräte, nochmal Ohrenstöpsel, und so; Essen (in Form von Goldfasanen, und in Form von Hühnerfutter) sei genug vorrätig. – Im März 2020 gerieten die sehr wenigen Lachgasitis-Genesenen direkt in den Corona-Lockdown und berichteten danach übereinstimmend, dass Panzerkekse und Goldfasanenbraten auf Dauer langweilig werden, und Dreistreifige Zirp-Salamander als Haustiere ganz okay sind, solang sie lauter zirpen als die Scheiß Möwen die sich auf dem kompletten Gelände breitgemacht hätten. Der Vogelpark wurde nach der Evakuierung der Überlebenden erneut schalldicht abgeriegelt, aber bisher nicht zerstört, da eine gewisse Atommüll-Lobby großes Interesse an dem Gelände zeigt und es gerne als Endlager prüfen lassen möchte.

Die Echten Lachmöwen sind sehr fröhlich und lieben Musik. Seit Anfang 1989 pfeifen sie fast ausnahmslos die Melodie von „Don’t worry, be happy“ nach, die seitdem das 1984er „Woodpeckers from Space“ und das noch ältere „Benny Hill Theme“ ersetzt hat. Von „Don‘t worry, be happy“ sind die Vögel seitdem nie wieder weggekommen. Selbst hochkarätige Ersatz-Angebote wie „Gangnam Style“ und „Trololo“ konnten sich dagegen nicht durchsetzen, wobei Trololo sehr gern von Lachmöwen aller Altersstufen gehört wird. Sie führen dazu ihren sehr ulkigen Balztanz mit vielen kleinen Pirouetten und Verbeugungen auf, wie eine lachgasitis-immune Gewährsperson uns aus dem Hochsicherheitsbunker berichten konnte.

Die Haltung Echter Lachmöwen ist nur in McFerrin’schen Käfigen möglich, weil diese im Gegensatz zu Faraday’schen Käfigen lachgasitisdicht sind und somit eine Ansteckung verhindern können. Die Vögel selbst fühlen sich in den McFerrin‘schen Käfigen durchaus wohl, denn dort haben sie Kassettenrecorder und Musik ihrer Wahl, bei freiem Zugang zu ihrem Lieblingsessen (Kichererbsen). Wenn man ihnen da noch gelegentlich einen unprogrammierten Staubsaugroboter reinschickt, dann fühlen sich die Echten Lachmöwen ganz prächtig unterhalten.


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HikE Worth
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Gregor Börner
Sprecher

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Vogel der Woche: #005 - Notrufs-Eule

31. Juli 2023

Heute: Die Notrufs-Eule. Alertostrix emergencia.

Wir beschäftigen uns nun mit einem Vogel, der stark vom Aussterben bedroht ist. Die Notrufs-Eule ist ein sehr aufmerksamer Vogel. Meist sitzt sie stundenlang völlig regungslos am Rand von Autobahnen oder Schnellstraßen und beobachtet das Geschehen um sich herum.

Die Notrufs-Eule hat ein orangenes Gefieder, ihre beiden Augen sind nicht, wie bei anderen Vögeln nebeneinander angeordnet, sondern eins zeigt nach vorne und eins nach hinten. So hat die Notrufs-Eule stets alles bestens im Blick.

Die Notrufs-Eule ist außerdem ein sehr hilfsbereiter Vogel: kommt beispielsweise jemand in eine Notlage, so ruft sie sofort Hilfe herbei. Allerdings ist sie nicht sehr gesprächig: grundsätzlich stellt sie immer die selben Fragen, die mit ihrem Lieblingsbuchstaben anfangen, dem W.

Wo ist das Ereignis? …
Wer ruft an? …
Was ist geschehen? …
Wie viele Betroffene? …
Warten auf Rückfragen!

Hat die Notrufs-Eule ihre Fragen beantwortet bekommen, so wirft sie sofort eine Brieftaube in die Luft, diese saust mit den Informationen zu den Einsatzpelikanen, welche daraufhin mit großem Getöse zum Einsatzort stürzen, um zu helfen.

Leider ist die Notrufs-Eule immer seltener anzutreffen, denn sie zieht sich immer weiter zurück. Der Grund für den Rückzug sind mobile Brieftauben, die mittlerweile in jedem Fahrzeug vorhanden sind. Diese mobilen Brieftauben sind etwas schneller beim Hilferufen. Sofern man auf die Notrufs-Eule in den nächsten Jahren nicht gänzlich verzichten möchte, bleibt nur zu hoffen, dass einige Zoos und Tierparks zukünftig über die Haltung dieses hilfsbereiten Vogels nachdenken.


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Gregor Börner
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Stefan H.
Sprecher

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Vogel der Woche: #004 - Die Haustaube

28. Juli 2023

Heute: die Haustaube. Columba pulveripellens.

Brütet in großen Schwärmen in Teppichen und Polstermöbeln und ist so lange ruhig und friedlich, wie keiner da drauf klopft. Wenn man allerdings klopft, zeigt sich innerhalb weniger Sekunden der gesamte Schwarm in heller Aufregung sowie erheblicher Ausdehnung im Luftraum und beruhigt sich erst wieder, wenn der Klopfer mit Erstickungsanfällen am Boden liegt.

Fälschlich wird der Haustaube nachgesagt, ein Schädling zu sein und die Möbel zu ruinieren, daher gibt es eigene Klopfstationen und -werkzeuge zur Vertreibung dieser Tiere. Jedoch schädigt nicht die Haustaube Möbel und Textilien, sondern das machen die mikroskopisch feinen Kleintierchen, die sich in den Nestern ansiedeln.

Eng verwandt mit der Feinstaube und der Saugstaube.


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HikE Worth
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Vogel der Woche: #003 - Der Synthesizer

28. Juli 2023

Heute: Der Synthesizer. Vanellus suiorganus.

Tierfreundkiebitz. Typ gibt auch den Synthesizer wieder.

Tierfreundkiebitz und Synthesizer

[oton]

Der Synthesizer. Bild Nummer 33.

[oton]

Vor allem in Proberäumen ist in Mitteleuropa der Synthesizer verbreitet. Seine Eier legt er im Teppich unter dem Schlagzeug ab, hauptsächlich in den Monaten Mai und Juni. Auch Bierpfützen sagen ihm zu, Spalten, Schimmelecken und ähnliche Stellen, auch wenn sie schmutzig und stark verkrautet sind.
Oft rufen die Synthesizer-Männchen im Chor, am Tag genauso wie nachts.

[oton]


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André W.
Synthesizer
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Norman
Sprecher

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Vogel der Woche: #002 - Die Zwergohrbeule

27. Juli 2023

Heute: Die Zwergohrbeule. Otus pock.

Immer, wenn die Zwergohrbeule irgendwo gegen geflogen ist, stimmt sie ein trauriges Beulengeheule an. Dann möchte man sie am liebsten trösten, aber das kleine kuschelig anzusehende Tierchen hackt sehr schmerzhaft und erfolgreich.

Seine Hauptnahrung sind nämlich Menschenfinger, und das Gegenfliegen und Rumflennen gehört zur Jagdstrategie dieses putzigen Zeitgenossen.

Wenn keine Menschenfinger unterwegs sind, nimmt die Zwergohrbeule auch Karotten, Blindschleichen, Gartenschläuche, Engerlinge und andere fingerdicke Gegenstände. Die Engerlinge findet sie durch Gegenfliegen gegen morsche Bäume, die Blindschleichen werden vom Heulgesang angelockt.

Also, Leute: Finger weg von Dingen, die im Wald sitzen und laut weinen!


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HikE Worth
Text, Sprechix

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Vogel der Woche: #001 - Der frühe Vogel

27. Juli 2023

Heute: Der Frühe Vogel. Vermicapa insomnia.

Es heißt im Volksmund: Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Um mir das anzuschauen, bin ich mal um 4:30 Uhr aufgestanden und steh nun tatsächlich vorm frühen Vogel.

[Pickgeräusche]

Er sieht recht putzig aus, so mit dem Schnabel im Boden. Ich frag ihn mal nach seinem Jagderfolg.

Hallo Früher Vogel, eine Frage: Haben Sie den Wurm schon gefangen?

FV: Ey verPISS dich. Nimm deine DRECKIGEN Latschen von MEINEM Wurm.

[Hackgeräusche]

Auuu! Jetzt hat mich der Frühe Vogel in den Fuß gehackt! Warum TUST du das?!

FV: Ich hab SEEEEHR mies geschlafen. Ich rede nicht mit Mikrophonen die auf meinem Wurm rumstehn! Hau ab! Pronto! Go away! Sub-li-MIERE!!!

[Hackgeräusch]

Ach weißte was? Früher Vogel und Wurm, ihr KÖNNT mich mal.
(ab)

FV: Ey Wurm, der Troll ist weg. Lass uns weiter Fangen spielen.

W: Ach, Früher Vogel. Ich glaub, ich muss mich ‚n bisschen hinlegen.

FV: RAAAH!!! [Pickgeräusche]


Beteiligt:

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HikE Worth
Text, Sprechix Vogel & Wurm
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Gregor Börner
Sprecher Reporter

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Vogel der Woche: #000 - Trailer

21. Juli 2023

Begonnen hat der Vogel der Woche Ende 1988 als Liste mit dem Titel „Zwei Jahre nach Tschernobyl – Die neuen Vogelarten“, um ab 1989 als Loseblatt-Sammlung in Marburger Ornithologenzirkeln zu kreisen.

Jeweils ein in Tusche gezeichnetes Bild und in Tusche handgeschriebener Text auf einem DinA4-Blatt, oft Auftragsarbeiten der jeweiligen Ornis, Beispiel: „mal mir mal den Versprecher von XY, die hat Schleierkasteneule gesagt, hihihi“.

1996 wurde das Ganze mit Hilfe der ersten Computer im Schriftbild verschönert und dann als „Band 1 Nichtsingvögel“, in Ondulop Nr. 9 als Wellpappendeckel eingebunden. Es fand einen reißenden Absatz von immer- hin knapp 50 verkauften Exemplaren (eins davon habe ich im Wald auf dem Heimweg verkauft).

Wellpappe-Umschlag 1996? Jawoll. Lange vor der Zeit der Desigerwellpappe, wie ich hier dringend betonen möchte.

1997 folgte in gleicher optischer Aufmachung der 2. Band „Sinkvögel“, danach unbedeutendes Geplänkel, bis 2004 die Radio-Vertonung auf dem damaligen Fundus von 137 geschriebenen Vogelportraits aufsetzte, und diesen Fundus verdoppelte, und so weiter.

Geschrieben werden die allermeisten „Vogel der Woche“ von HikE, gesprochen hingegen von verschiedenen Sprechern.

Packeys Vogelbuch als PDF-Datei


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HikE Worth
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Gregor Börner

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