Unsere Podcasts


Langsamfahrt

Podcasts rund um die Eisenbahn

Die Welt der Eisenbahn ist interessant und sehr vielseitig. Langsamfahrt veröffentlicht regelmäßig Podcasts rund um die Eisenbahn. Dabei kommen interessante Gesprächspartner zu Wort, wir erklären wie Eisenbahn funktioniert und werfen einen Blick auf aktuelle Themen.







FRRR

FunkRund – Rundfunk – Börner-Show

FRRR vereint Humor, Magie und tierisch gute Unterhaltung. Mit dabei: Witz und Charme, Staugymnastik, große Magie zum kleinen Preis, Comedy- und Satire und ein sprechende Schaf. Désirée und Gregor Börner bringen mit ihrer humorvollen Art frischen Wind in den inoffiziellen Nachfolger der legendären „Bombi-Show“ aus dem hessischen Radio.







Kein Bier vor Vier

Feierabendpodcast

HikE und Gregor vergleichen beim Feierabendbier ihre Realität miteinander. Sie sprechen über das Weltgeschehen, Gesellschaftliches, Podcasts und Feierabendthemen. Aufgelockert wird das ganze mit einem Hut aus 1000 Fragen, daraus wird gezogen, beantwortet und drüber gesprochen.







Wanderlust & Aussicht

Wandern an Rhein, Mosel und Lahn

An Rhein, Mosel und Lahn gibt es viel zu entdecken, am meistern sieht man aber erst wenn man die Gegend zu Fuß erkundet. In den Regionen gibt es unzählige Wanderwege von denen man Eindrücke gewinnt die man sonst nicht sehen könnte. In diesem Podcast nehmen euch Désirée und Gregor mit auf Tour, erklären euch welche Wege sich lohnen und wo es die besten Aussichten gibt. Zu den Episoden gibt es weiterführende Informationen, Wanderkarten und Bilder. Nachwandern wird dringend empfohlen!







musikalische Verbrechen

Musik die es anderswo garantiert nicht gibt

In dieser Sendung stellen euch Matthias Kreuzberger und Gregor Börner Musik vor die es normalerweise nicht verdient hätte im Radio gespielt zu werden. Die Auswahl besteht meist aus diversen Musikbemusterungen und den nervigsten “Charthits”. Zu der Musik gibt es direkte Meinungen oder Versuche die Musik mit eigenen musizierversuchen aufzuwerten. Im Studio steht der rote Buzzer als “Not-AUS” wenn die Musik zu unerträglich wird.







Traktorsound

Der Podcast für Traktoren, Schlepper und Trecker!

Podcaster Gregor Börner stellt in diesem Podcast historisches Traktoren und deren Besitzer vor. Hinter fast jedem Trecker steckt eine Geschichte die sich lohnt erzählt zu werden. Selbstverständlich darf auch ein „Anlassen“ der Trecker nicht fehlen. Denn, je älter der Trecker, desto schöner klingt er.







hessisch babbeln

Hessen touristisch entdecken

Hessen bietet enorm viele touristische Attraktionen, die meisten kennen davon noch nicht einmal die Einheimischen. Hessen bietet außerdem viele andere Interessante Dinge und Persönlichkeiten die sich lohnen einmal vorgestellt zu werden. Dieser Podcast richtet sich an Hessen die mehr über ihr Bundesland erfahren möchten oder einen Ausflugstipp suchen.







Vogel der Woche

Die Welt aus ornithomanischer Sicht!

Die Welt ist lustig, insbesondere aus Sicht der Vogelkundler. HikE schreibt seit vielen Jahren den „Vogel der Woche“.







Deichwärter von Friedrichskoog

Kneipengespräche

Im Urlaub möchte man fremde Kulturen erleben, viele Menschen reisen dafür oft sehr weit. Wer hätte gedacht, das man solch fremde Kulturen bereits an der Nordseeküste treffen kann? Rolf, der Deichwärter von Friedrichskoog trifft sich abends mit seinem besten Freund Jochen in der Hafenkneipe bei Moni, dort wird bei reichlich norddeutschem Bier über die Dinge des Lebens philosophiert.







Mein neues Leben 2.0

Thema Magenoperation, Magenverkleinerung, Magenbypass, Schlauchmagen und Adipositas

Désirée hatte Adipositas, eine Magenoperation zum Magenbypass half ihr Adipositas loszuwerden. In diesem Podcast erzählt sie Ihre Geschichte, den Ablauf und ihre Erfahrungen. Gregor führt durch den Podcast.






Die Welt ist lustig, insbesondere aus Sicht der Vogelkundler. HikE schreibt seit vielen Jahren den „Vogel der Woche“. Angefangen hat die Serie im Morgenmagazin von Radio Unerhört Marburg, fortgesetzt wurde sie im Podcast Quatschbrötchen.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #069 – Seifenreiher

    21. Oktober 2024

    Der Seifenreiher. Ardea saponaria.

    Der Seifenreiher hat eine ganz besondere Methode, um Beute zu fangen. Seine Kol­legen von der Stelzvogelzunft sind ja schon recht einfallsreich, da gibt es zum Beispiel einen Reiher (den Glockenreiher), der seine Flügel über seinem eigenen Kopf wie einen Sonnenschirm zusammenlegt und den Beutefischchen vor­gaukelt, er sei ein harmlos-­schattiges Plätz­chen – dabei lauert er nur darauf, dass was schnabelgerechtes in Achterbahnen um seine Füße herumschwimmt.

    Andere Reiher staksen in Zeitlupe durchs Wasser und vertrauen darauf, dass die Fische nicht ahnen, wie weit die leise heranplantschenden Gestalten ihre Hälse vorstrecken können.

    Der Seifenreiher hat eine noch irrere Stra­tegie. Er bekommt Schaum vorm Schnabel, sobald er Hunger hat – Seifenschaum. Dieser tropft ins Wasser, setzt dessen Oberflächenspannung herab und lässt Insekten absaufen, die vorher fröhlich auf der Wasseroberfläche spazieren gingen. Ein solcher „Insektenregen“ lockt natürlich sofort die Fische an, und der Seifenreiher kann sich nun ganz bequem das zu seinem Appetit passende Häppchen aus der bro­delnden Fressorgie um seine Stelzen he­rum rauspieken.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #068 – Der Mangastar

    14. Oktober 2024

    Heute: Der Mangastar. Sturnus comicus.

    Ein putziger kleiner Vogel sitzt im Baum und rührt uns mit gigantischen, glitzernden Glubschaugen zu Tränen. Wir wollen ihn sogleich pflücken und ganz doll lieb haben. Diesem Schicksal entzieht sich der Mangastar, indem er grundsätzlich außerhalb der Reichweite von hochhüpfenden, gerührten Menschen aufbaumt.

    Außer seinen riesigen Kulleraugen besitzt dieser kleine Vogel eine weitere, auf Dauer recht unheimliche Eigenschaft: er rührt sich nämlich nicht, sobald man ihn anschaut. Es haben schon Leute zweieinhalb Stunden vor ihm gestanden und sich jedes Blinzeln verkniffen, um auch nicht die allergeringste Bewegung des Vogels zu verpassen – allein, es was zwecklos, sie konnten keine Bewegung wahrnehmen.

    Aber – es wird noch viel unheimlicher.

    Zwei Forscher der Plips-Universität Marburch bauten eine handelsübliche Schäuble-Kamera in den gegenüberliegenden Baum, die fortan rund um die Uhr treudoof zurück glotzte, und setzten ganze Kurse und Seminare junger, aufstrebender Studierender vor Überwachungsmonitore, bis diese Studierenden mit rotumrandeten Augen und entzündeten Bindehäuten meuterten, auf ihre Karriere verzichteten und bei der Blindenstudienanstalt einen Neubeginn wagten.

    Der Vogel MUSSTE sich bewegen, das Bild vor der Kamera änderte sich gelegentlich, der Vogel schaute mal nach links, mal nach rechts, und so – aber gespenstischerweise immer nur dann, wenn KEINER hin guckte.

    Auch in den Videomitschnitten, die Bild für Bild statt einer Eingangsklausur von Erstsemestern ausgewertet wurden, war niemals eine Bewegung des Vogels zu erkennen; einmal erfolgte diese Änderung im Schutze der Dunkelheit, so dass die Wissenschaftler schleunigst einen Scheinwerfer anbrachten – ein andermal erfolgte die Änderung, als eine universitätseigene 1-Euro-Putzsklavin Linse und Schäuble-Gehäuse von Algenaufwuchs befreite.

    Das konnte nicht mit rechten Dingen zu­ gehen! Die Forscher arbeiteten einen Plan aus, um den Vogel zu fangen und im Dienste der Wissenschaft zu sezieren.

    Als erstes wurden die Studierenden vor den Monitoren durch frische, mit künstlichem Tränenspray und Schutzbrille ausgestattete, ersetzt.

    Als zweites besann man sich des Hausmeisters, schrieb einen Brief an die Universitäts­Zentralverwaltung, um höchstpräsidialen Erlass zu erheischen, des Hausmeisters zentralverwaltete Alu-Teleskopleiter an den Beobachtungsstandort verbringen zu dürfen.

    Der Uni-Fuhrparkverwalter wurde ebenfalls höchstpräsidial angewiesen, ein geeignetes Transportfahrzeug zur Beförderung der Leiter geländegängig zu machen, und nachdem das frische Studierendenteam drei weitere Male ersetzt worden war und die Schutzbrillen mittlerweile mit einem 500 Gramm schweren Automatischen Künstliche-Tränenflüssigkeits-Zerstäuber aufgerüstet und Stative für die Kinne der Beobachter von der zentralverwalteten Uni-Schlosserei herbeiimprovisiert worden waren, machte sich an einem Montag Morgen die Expedition Plips-Schäuble unter dem Aktendeckel-Codenamen PIPS auf ihren legendären Weg und riss mit einem schwer gepanzerten Kettenfahrzeug eine bombastische, in Luftlinie verlaufende Schneise an Kollateralschäden zwischen Zentralverwaltzungsfuhrpark und Beobachtungsort quer durch Marburch.

    Die kameraüberwachenden Studierenden wurden mittlerweile im 5-Minuten­-Takt ausgewechselt, aber immer so, dass mindestens fünf parallel den Monitor beobachteten, um jede Art von Fluchtbewegung des Vogels zu verhindern.

    Das Kettenfahrzeug kam rasselnd am Sitzbaum des Vogels zu stehen, der erste Forscher bestieg die gepanzerte, von sechs Security-Leuten gesicherte Alu-Teleskopleiter, schmolz auf Augenhöhe mit dem Vogel in ganz doller Liebe kurz dahin, worauf sein Kollege diesen Impuls mit Pfefferspray an einer Teleskopstange zunichte machte, der nun Geblendete griff nach dem Vogel – die Studenten schrien kollektiv auf, etwas hatte sich in ihrem Gesichtsfeld bewegt!

    Denn die Hand des Wissenschaftlers war ins Bild gekommen! Sie arbeitete sich nun zerrend und ruckend an dem unbeweglichen Vogel ab!

    Jubel breitete sich aus, nach Monaten endlich eine Bewegung… wenn auch nur die einer Hand. Aber Bewegung ist Bewegung – die erste Sektflasche wurde geöffnet, und der Korken zerballerte leider den Überwachungsmonitor.

    Und damit überschlugen sich die Ereignisse.

    Der Forscher, den Vogel fest mit der Faust umklammert, fiel ob des plötzlich fehlenden Widerstandes des bisher bombenfest sitzenden Tiers rückwärts von der Teleskopleiter, übergab seinem Kollegen den zerquetschten Geier mit den Worten: „Finde heraus, was sein Geheimnis ist.“, und verstarb dann unter dramatischer Geräuschkulisse.

    Forscher Nummer Zwei wandte sich mit dem Vogelkadaver an die Anatomie und an die ornithologische Fachwelt, hatte bald heraus, dass dies ein Mangastar – Sturnus comicus – sei – und von anatomischer Seite kam auch bald der Befund, warum der Vogel bei Sichtkontakt bewegungslos verharrt: er hat riesige Augen – das war klar, eigentlich – und dazu ein winziges Gehirn.

    Das Gehirn kann immer nur eins auf einmal steuern: entweder Bewegung oder Gucken.

    Das liegt darin, dass er ein Manga-Star ist. Ein Anime-Star hat exakt eine Gehirnzelle mehr und kann sich deswegen gleichzeitig bewegen und gucken. Diese eine Gehirnzelle mehr macht sich sogar in der Schädelform bemerkbar.

     

    Für dieses banale Ergebnis mussten 120 Studierende erblinden, musste halb Marburch verwüstet werden, ein Forscher und ein Überwachungsmonitor mussten dafür sterben.

    Banal ist dies Ergebnis deswegen, weil man es schon längst auf gutefrage.net hat nachlesen können:

    „Heidi ist ein Anime! Animes sind mit Bewegung. Mangas ohne Bewegung.“

    „­Och, Heidi gab’s durchaus auch als Manga. Ich hatte als Kind sogar Heidi-Schablonen zum selberzeichnen.“

    Und die Sonderkommission zu Plips-Schäuble – Codename Soko PIPS – wird noch lange was nachzuverwalten haben.

    Zum Beispiel die Sargträger-Sonderzulage von sechs Security-Menschen im wissenschaftlichen Außeneinsatz mit Leiterfunktion.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #067 – Hemdling

    7. Oktober 2024

    Der Hemdling. Carduelis togae.

    Entweder ackert der Hemdling mit an Fanatismus grenzendem Eifer im Garten, oder er sitzt gemütlich mit einer Flasche Bier vorm Fernseher. Sein Lebensraum sind Wohnzimmer, Garten und Grundstück (Spezialbegriff für Revier) und öffentliche wie auch nichtöffentliche Baustellen, auf denen er sich um so emsiger bewegt, je weniger öffentlich sie werden.

    Hemdlinge sind fast ohne Ausnahme fest gebunden über mehrere Jahre. Ihre Weibchen locken sich gerne die Kopffedern mit Lockenwicklern und lieben die behäbige bürgerliche Lebensweise. Auch die Männchen lieben etwas über alles: Rasenmähergeräusche und Fußball.

    Die wenigen Hemdling-­Junggesellen, die es gibt, sind und bleiben auch Junggesellen. NORSCHER (1990) vermutet, dies sei eine genetische Mutation, die in den Generationen immer wieder vereinzelt durchschlage. LASTWORD (1989) hingegen nimmt einen chronischen Weibchenmangel als Ursache an.

    Hemdlinge, die in ihrem eingefahrenen Rhythmus gestört werden, werden so böse, dass sie eine Prügelei anfangen, die aber glücklicherweise nicht sehr langanhaltend geführt wird und dann auf ein paar Gläschen Bier endet. Oft wird auch gleich die weniger anstrengende Variante „Unter-Den-Tisch-Saufen“ statt einer Hauerei gewählt.

    Der Hemdling ist bekannt für seine lauten, rauhen und unartikulierten Rufe und Geräusche. Er sieht aus, als hätte er ständig einen Sonnenbrand auf Brust, Rücken und Scheitel. So richtig braun wird er nie (Ausnahme: öffentliche Baustellen). Oft pfeift der Hemdling auch ein Liedchen, das man sich meistens ohne größere Ohrenschäden anhören kann.

    Alles in allem ist der Hemdling ein gut berechenbarer Charakter, so dass es keine Schwierigkeiten geben muss, wenn nicht irgend jemand welche haben will – ein idealer Hausgenosse also. – Bevor man sich aber einen Hemdling zulegt, sollte man unbedingt herausfinden, auf welche Fußballmannschaft er geprägt ist – das ist für ein reibungsloses Zusammenleben unerlässlich.

    Literatur:

    • Norscher, F. (1990): Stable lonesome-Hemdling populations are probably caused by mutation in the gene­ locus PAERCHEN-III. Journal of theoretical Genetics 5 (4): 367.
    • Lastword, I.H.T. (1989): Carduelis togae in lack of wife. Journal of irreproducable Ornithology 2 (2): 34.
  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #066 – Die Flente

    30. September 2024

    Heute: Die Flente. Anas flenta.

    Dieses lustige Tierchen ist nicht etwa ein besonders larmoyanter oder falsch ge­schriebener Zeitgenosse, sondern nichts anderes als der Grund eines uralten deutschen Sprichwortes und nebenbei auch der Namensgeber für ein Gewehr.

    Um dies aufzuklären, müssen wir bis in die gotische Spätsteinzeit zurückkehren.

    Um 1.000 nach Christus wurde in den Kir­chenbüchern eines heute nicht mehr exis­tenten Ortes namens „Brattzbahhe“ fol­gende Begebenheit vermerkt:

    „Um darup zu kömmen, dinet sih [der] Köler in Flemis Entlin [das er] empor wurff; selbig Tirken wiset üm Pat wart [zum] Veld. Entlin schwunt nah in Veld, Köler sekelt in wizen gaben.“

    Dieser kurze Text sagt nichts anderes, als dass ein Bratzbacher Köhler eine Flämi­sche Ente geworfen und dabei ein Kornfeld gefunden und abgeerntet hat. Zur dama­ligen Zeit herrschte eine große Hungersnot in Bratzbach, weil der einzige Bauer des Ortes verstorben war und sein Geheimnis – den Standort des Getreidefeldes – mit ins Grab genommen hatte.

    Der Entenwurf – der auch heute noch an einigen Orten Europas als „Sport“ oder „Tradition“ gepflegt wird – diente als Orakel in Krisenzeiten. Wenn die Ente ihre Flügel ausbreitete und davonflog, galt das als schlimmstes Unglückszeichen; deswegen warf man bevorzugt flugunfähige Rassen wie die Flämische Ente (auch Flämische Fettfleckente genannt). Die derart miss­handelten Enten hatten natürlich nichts besseres zu tun, als nach ihrem Aufprall am Boden vor Schreck laut schnatternd davon­zurennen; der Werfer folgte dem Tier dann bis zur Erschöpfung einer der beiden – man lässt schließlich in Notzeiten keine fette Ente entkommen! – oder bis er was bes­seres entdeckte, wie unser Köhler, der auf die Weise das erntereife Feld des ver­storbenen Bauern wiederfand.

    Aus Flämische Ente wurde später Flente; noch heute sagt man: „Die Flente ins Korn werfen“.

    Auch das Schießgewehr erbte später den Namen der Entenrasse: Erpel dieser Rasse warf man nämlich besser nicht – sie neigten zum Jähzorn, drehten sich nach dem Aufprall um und attackierten den Werfer mit sehr schmerzhaften Hieben in alle erreich­baren Körperteile. Aufgrund eines be­sonders harten und spitzen Schnabels und einer für Enten unglaublichen Re­aktionsgeschwindigkeit fühlten sich solche Bisse und Schnabelhiebe wie Schüsse an.

    Der erste aktenkundige Mensch, der ein geladenes Gewehr in die Luft warf, dürfte nach dessen Aufprall am Boden ziemlich genau die gleichen Gefühle in den Waden gehabt haben, denn sein schmerzerfüllter Ausruf: „Aauaah – det piesakkt ess ne Flente!“ blieb schließlich als Spitzname an dem Schießprügel haften.

    Das Werfen von Gewehren wurde gesetz­lich verboten, über das Werfen von Flenten streiten sich heute Tierschützer mit Bürger­meistern [TAZ 18.8.2005].

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #063 – Gummihuhn

    23. September 2024

    Das Gummihuhn. Gallus latex.

    Das Gummihuhn ist ein sehr beliebter Vogel, es wird von vielen Menschen wegen seiner Stimme gemocht

    <Geräusch>

    Das Gummihuhn gehört zwar zur Gattung der Hühner, dennoch gibt es einige Unterschiede zu anderen Hühnern. Als Beispiel kann man hier die Form des Gummihuhns nennen, diese wirkt eher länglich statt rund.
    Beim nächsten Geräusch kann man vermuten, das Gummihuhn sucht sich ein paar Körner:

    <gackern>

    Allerdings kommen Gummihühner sehr gut ohne Nahrung aus. Diese Vögel ernähren sich im wahrsten Sinne des Wortes von Luft und Liebe. Luft ist hierbei allerdings das wichtigste, die charakteristischen Geräusche entstehen beim Gummihuhn durch eine spezielle Atemtechnik beim Ein- und Ausatmen.

    <gackern>

    Das Gummihuhn ist ein sehr beliebter Vogel, vor allem bei Quatschköpfen, Spielkindern und sogar bei Hunden. Wobei letztere auf dem Gummihuhn herumbeißen während das Gummihuhn um sein Leben schreit!

    <lautes quietschen>

    Spielkinder und Quatschköpfe empfinden das Gackern des Vogel als lustig, weshalb Gummihühner auch immer wieder zweckentfremdet werden. Als Beispiel kann man eine Gruppe Musiker nennen die ihr Schlagzeug mit Gummihühnern ausgestattet haben.

    <musik>

    Gummihühner lieben Musik, wobei sich Gummihühner nicht auf eine Musikrichtung festlegen, sie lieben auch klassischere Musikstücke

    <klassik>

    Gummihühner können hervorragend einzeln gehalten werden, bei diesen Vögeln muss nicht davon ausgegangen werden, dass diese irgendwann vereinsamen. Das Gummihuhn ist allerdings sehr vielseitig, wenn man es mit anderen Tieren in einer Herde halten möchte, ist dies auch kein Problem. Gummihühner musizieren auch gerne in der Gruppe.

    <duett>

    Mit musikalischen Beispielen könnte man an dieser Stelle stundenlang weitermachen, ein Musikstück möchte ich Ihnen allerdings nicht vorenthalten. Beethovens „Für Elise“, ein Musikstück was viele nur noch aus Telefonwarteschleifen kennen.

    <für elise>

    Damit sollen die musikalischen Beispiele aber auch schon reichen, Gummihühner können ja weitaus vielseitiger eingesetzt werden. Diese spezielle Atemtechnik, wodurch die Charakteristischen Geräusche entstehen kann auch zweckentfremdet werden. Die Tiere brauchen nur Luft, egal wo diese herkommt und wie dreckig diese ist. Als Beispiel kann man hier auch ein Auspuffrohr eines Traktors aus den 1970er Jahren nehmen.

    <treckerhuhn>

    Damit klingt der Traktor auch einfach viel lustiger. Weil es so schön war hören wir uns das gleich nochmal an.

    <treckerhuhn>

    Gummihühner sind ein hervorragendes Haustier, sie sind leicht zu halten und brauchen kein Futter! Ein wenig Luft werden Sie ja wohl für Ihr Haustier übrig haben.

    Wir finden: jeder sollte ein Gummihuhn haben, es macht einfach Spaß!

    Hören Sie doch mal (lachend) <gackern>

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #064 – Der Fimmelpilz

    16. September 2024

    Heute: Der Fimmelpilz. Hipsteria schwallhalla.

    Der Fimmelpilz bringt mit großer Regelmäßigkeit und epidemieartig Menschen auf sehr dumme Ideen, die sich typischerweise in gemeinsamen Halluzinationen manifestieren; derzeit ist eine solche Epidemie zu beobachten am Aufploppen der Manufakturen für Alles und Jedes; sei es eine Frisur Manufaktur, eine Fleisch und Wurst Manufaktur, eine Eis Manufaktur oder eine Fritten Manufaktur.

    Diesen halluzinatorischen Erlebnisswelten wohnt ein gemeinsamer Faktor inne: nämlich, dass Phantasiepreise für Produkte von weit unterdurchschnittlicher Qualität erhoben werden; das So-Sehr-Besonders-Sein zählt, wenn ich eine einzelne Manufaktur-Fritte mit einem daranliegenden Körnchen einer geeisten Erdbeere für zwanzig Euro unter permanentem Duzen und Anrede mit einem Phantasienamen verkonsumieren darf.

    Oder wenn ich ein erbsengroßes Eiskügelchen der Geschmacksrichtung Linse-Tellerrand in einem Pokal voller Tafelwasser mit einem Spritzer Salt-Vinaigrette und einem Veilchenblütenblatt drinne kredenzt bekomme, und mir die Kredenz-Person ganz klar macht, dass das „so ganz true Very very“ ist und keine Blumenvase mit Resten des Abspülwassers drin. Na ja, dafür lass ich dann auch schon mal ’nen braunen Lappen oder dessen Äquivalent „mit Karte, bitte“ von meinem Konto runtersaugen.

    Und nun gar eine Fleisch und Wurst Manufaktur mit einem Plastiktier in Schweineform, So Kommet und Kaufet Plastikfleisch, das wir eigentlich aus’m Aldi gezogen haben, und dann mit den Schnittabfällen aus unserer kleinen Frisur Manufaktur paniert, auf Eure Teller drapieren, woraufhin Ihr Euch in Wollust stöhnend am Boden wälzen möget – der Spaß kostet dann einen grünen Lappen, weil, da ist ja mehr als zehn Gramm…

    Mögt Ihr dies jetzt für ein akutes Manufakturen-Bashing halten, so sei es drum. Ich weiß es besser. Denn der Fimmelpilz, der Leute in ihren kollektiven Individualrausch ausrasten lässt, sobald es um Nouvelle Cuisine, Hipster- oder sonstige Autosuggestionen des infiniten pseudo-intellektuellen Verfeinerns geht, der grassiert schon seit vielen tausenden von Jahren in der menschlichen Population herum. Er wird unter anderem auch im Märchen von des Kaisers Neuen Kleidern wiedergegeben, wo dann das kleine Kind als einzige Person der kollektiven Masse in die Landschaft kräht: „ey, der Tüp sitzt ja voll nackig auf seinem Sessel rum!“

    Der Fimmelpilz findet immer wieder seine Kundschaft. Darauf eine linsengroße Menge Plastikfleisch mit geeistem Frittenhauch an Scheckkarte Deluxe in Frisur-Tafelwasser!

    Und nun schau nicht so konsterniert drein, Du, sondern friss das auf. Du, du… Du Urmel.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #063 – Der Zeitmops

    9. September 2024

    Heute: Der Zeitmops. Canis tempofugitus.

    Der Zeitmops mopst einem Zeit. Er ist possierlich, erinnert an irgendwas anderes, und das war‘s dann mit dem Tag.

    Der Zeitmops geht dabei so subtil vor, dass mensch überhaupt keinen Zorn auf den Hundoiden entwickeln kann, denn er verschwendet dabei keine finanziellen oder materiellen Ressourcen, zerkaut also weder Bankkarten noch Portemonees, baut keine Hindernisse in den Weg, trötet nicht seine Eigenbedürfnisse mit Leine im Maul oder per Stepptanz mit der leeren Schüssel in die Gegend, er ist einfach nur durch seine Anwesenheit ablenkend.

    Die Menschheit zerfällt über den Zeitmops in mehrere Meinungshoheits-Lager:

    • die einen meinen, das sei eigentlich ein positiver Skill.
    • die anderen meinen, das sei bestimmt Gehirnwäsche.
    • eine dritte Gruppe meint, die erstgenannten zwei Gruppen hätten beide einen mentalen Hau.

    Währenddessen kratzt sich der Zeitmops fröhlich hinter dem Ohr, kaut auf seiner Sanduhr und lauscht ergeben weiter dem menschlichen Geblubber.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #062 – Der Butschi

    2. September 2024

    Heute: Der Butschi. Butschi butschi.

    Ein Vogel von sehr unterschiedlicher Gestalt ist der Butschi. Jedoch haben all seine verschiedenen Morphen eins gemeinsam: Sie tauchen immer in menschlicher Obhut auf und bewohnen meist einen Einzelknast – mal mit, mal ohne Spiegelchen und Glöckchen und Plastikkumpel. Butschis werden zu den verschiedensten Vogelordnungen gezählt – mal gelten sie als Finkenartige, mal als Handfüßer, gelegentlich kommen sie auch in einer Hühner- oder Drosselversion daher.

    Der seltenste, größte und auch lokal berühmteste Butschi wurde von Ornithologen gar als Höckerschwan angesprochen, was aber gar nicht stimmen konnte, weil er einen kurzen Hals, sehr dicken Kopf, gelbe Augen und messerscharfe Greifvogelklauen hatte.

    Oft werden Butschis von ihren menschlichen Besitzern dermaßen repetetiv mit ihrem Eigennamen vollgetextet, dass sie ihn selber auswendig hersagen können. Ein solcher interspeziezistischer Dialog geht beispielsweise folgendermaßen von Statten:

    Mensch: „Butschibutschibutschi“
    Vogel: „SCHRÄÄK!“
    Mensch: „Butschibutschibutschibutschibutschi“
    Vogel: „Butschi. SCHRÄÄK!“

    Die Lautäußerungen von Butschis können stark variieren: von flötenartigen Pfiffen und Trillern bis hin zu Schnarch-, Schnatter- und Klickgeräuschen reicht ihr Repertoire. Meistens sind sie leidlich handzahm, und gelegentlich erreichen einzelne Exemplare ein biblisches Alter, wie zum Beispiel der Butschi Georg, der flugunfähig auf den Galapagos lebt und sehr lange Zeit für eine Riesenschildkröte gehalten wurde.

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #061 – Der Flussüberläufer

    26. August 2024

    Heute: Der Flussüberläufer. Tringa trancea.

    Dieser Vogel kann auf dem Wasser gehen. Das hat ihm nicht nur Freunde eingebracht; die Erstbeschreiber KAPPLAN & GURUH fanden es noch lustig mit anzusehen, wenn der Flussüberläufer leichtfüßig über die Wellen trippelte, aber ihr Freundeskreis hat sich daran blutig zerstritten.

    Biologie und Theologie haben sowieso schon nicht den Ruf, der anderen Fach­richtung gegenüber tolerant zu sein, aber die Diskussionen, die um das Überwassern des kleinen graubraunen Langschnabels geführt wurden, zeichneten sich durch zunehmende Intoleranz sich selber gegenüber aus.

    Da stritten Theologen mit Theologen und Biologen mit Biologen, bis alles ein heil­loses Durcheinander aus Theorien und Thesen war. Die theologische Seite hat sich mittlerweile aus der Diskussion zurück­ gezogen, aber das Gezänk ist dadurch nicht schwächer geworden – nur blutiger.

    Es gibt vierzehn Hauptthesen, warum der Flussüberläufer nicht untergeht, und 352
    Thesen, warum er auf dem Wasser läuft.

    Die wichtigsten seien hier angeführt:

    1. Er geht nicht unter, weil er das Wasser verdrängt.
    2. Er geht nicht unter, weil Enten das auch nicht tun.
    3. Er trägt Schwimmweste unterm Brustgefieder. (unbewiesen)
    12. Er nutzt die Oberflächenspannung des Wassers aus – ein Schuss Pril, und auch er würde eintunken.
    55. Seine Federkiele sind mit Was­serstoff gefüllt. (unbewiesen)
    56. Er ist leichter als Luft, und die Oberflächenspannung des Was­sers saugt an seinen Füßen und hält ihn unten.
    59. Seine Füße sind so heiß, dass sich zwischen ihnen und der Was­seroberfläche ein Kissen aus ver­dunstendem Wasser bildet, wel­ches ihm Auftrieb gibt.
    214. Seine Füße sind so kalt, dass das Wasser sich schockartig zusam­menzieht, wenn er drauf und dran ist, es zu berühren.
    228. Er benutzt die Flügel und hält sich dadurch oben. (unbewiesen)
    347. Er benutzt den Kopf und hält sich mit dem Schnabel irgendwo fest. (unb.)
    348. Er hat ein superschnell verduns­tendes Deo, das ihm Auftrieb gibt. (unb.)

  • Vogel der Woche

    Vogel der Woche: #060 – Der Hundertwasserläufer

    19. August 2024

    Heute: Der Hundertwasserläufer. Tringa hundertwasseri.

    Ein ausgesprochen graziles Tier, bunt angemalt und sehr eng verwandt mit dem Bruchwasserläufer.

    Der Hundertwasserläufer brütet in künstleri­schen Tassen, die mindestens 100 Euro pro Stück kosten und aus limitierten und handsignierten Editionen stammen.

    Seine enge Verwandtschaft mit dem Bruch­wasserläufer ist in diesem Zusammenhang als fatal anzusehen, gehen doch bei den üblichen familiären Besuchen rund 99% aller Hundertwasserläufer-Gelege mitsamt den Nistgelegenheiten zu Bruch.


Podcast bei Apple Podcast
Podcast bei Spotify
podcastlabel.de

Wir produzieren Podcasts auch in Ihrem Auftrag.

Podcasts eignen sich wunderbar als Öffentlichkeitsarbeit.