29. Dezember 2025
Mettente
(Metta botula KAIBONN, 2014)
Mettenten sind ausgesprochen fixiert auf ihre Partner. Sie sind sich gegenseitig so treu ergeben, dass man sie eigentlich niemals alleine antrifft. Wo eine Mettente ist, da ist grundsätzlich auch eine zweite. Meistens stehen sie so dicht beieinander wie die Backen eines menschlichen Gesäßes. Ihre Körperseiten sind stark abgeflacht, so dass Mettenten von oben gesehen länglicher wirken als andere Enten und entfernt an Würstchen erinnern.
Andere Entenarten sind ihren Partnern ebenfalls sehr treu, aber bei denen beginnt es nicht direkt nach dem Schlupf aus dem Ei, sondern erst mit dem Zeitpunkt, den man vielleicht als Entenpubertät bezeichnen könnte.
Mettenten finden sich hingegen ex ovo zu Paaren zusammen, sie warten nicht erst ab, bis ihr Flausch getrocknet ist, und auch die Prägephase auf das artspezifische Muttertier steht in der Prioritäten-Liste eins weiter hinten als bei anderen Enten.
Die berühmte Verhaltensforscherin Irene Deibel-Eibenfels hat sich detailliert der Mettentenforschung gewidmet und in einem Freilandexperiment herausgefunden, warum es nicht zu Geschwisterverpaarung und damit zu Inzucht kommt. Dazu hat sie insgesamt 54 Mettenten mit RFID-Chips versehen und an den Nestern kleine Lesestationen mit Datenloggern angebracht. Die Nester der Mettenten bestehen aus einer Art Mehlpamps mit gemauerten Bohnen darin und werden über viele viele Jahre hinweg benutzt.
Durch die Chip- und Lesestations-Geschichte gelang ihr der Nachweis, dass die Partner eines Entenpärchens sich beim Brüten nicht abwechselten. Entweder saßen beide Enten gleichzeitig auf den Eiern, oder keine. Und wenn sie nicht auf ihren Eiern saßen, dann saß ein anderes Mettentenpärchen darauf und anschließend war ein Ei mehr im Nest.
Im folgenden Jahr implantierte Frau Deibel-Eibenfels den nachts eingefangenen Mettenten-Weibchen unter Narkose ein Farb-Depot in den letzten Abschnitt des Eileiters, so dass nun jede Ente ihre Eier in einer anderen Farbe legte. Wiederum ergab es aufsehenerregende Ergebnisse: die insgesamt 26 beobachteten Mettentenpärchen betrieben eine Extremform des Brutparasitismus, sie rotierten durch alle erreichbaren Nester, legten überall ein Ei – außer in ihr eigenes Nest. Jedes einzelne Pärchen zog auf diese Weise wildfremde Küken groß, und keine zwei Küken eines Nestes stammten von den selben Eltern – Inzucht war hierdurch wirksam ausgeschlossen.
Für diese Forschungen bekam Irene Deibel-Eibenfels den heißbegehrten Intelligent-Design-Award, der ausschließlich an Forscher vergeben wird, die mit bekloppten Klischees wie der Sage vom Osterhasen, und mit der Darwin’schen Evolutionslehre gründlich aufräumen.
Mit dem Preisgeld erfüllte sich Frau Deibel-Eibenfels einen Lebenstraum und machte sich 2011 selbstständig mit einer Mettenten-und-Bunte-Eier-Farm. Des weiteren bietet sie im Ambiente geschmackvoll schnatternden Federviehs Intelligenzkurse, Thementöpfern und Manager-Seminare zur Selbstfindung mittels Körperöffnungsmalerei an. Irene hat auch eine Seite bei facebock.
Und die Mettentenpopulation aus ihrer Forschung? Die funken noch heute ihre Daten in die Logger; Mettenten geben einen Nistplatz, den sie mühsam ermauert haben und der sich einmal bewährt hat, nämlich nicht auf. Sie sind nicht nur partner-, sondern auch standorttreu.
Beteiligt:














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